Qualitätsmerkmale
Antik, um 1900, feinste handversponnene Schafwolle, sehr feiner Djajim-Kelim, Pflanzenfarben, erstklassiger Zustand, vollständig im Original erhalten, aus 14 Streifen zur Einheit genäht, Bild Nr. 4 zeigt die Rückseite, auf glatten Böden empfehlen wir unsere rutschfeste Teppichunterlage
Echte Handarbeit
Handgewebte Kelims werden auf einem Webstuhl hergestellt, welcher zuerst aus horizontalen aufgespannten Fäden (der Kette) besteht. Die Kette kann aus Baumwolle oder Schafwolle oder in seltenen Fällen aus Seide bestehen. Durch die Kette wird dann vertikal (der Schuss) ab wechselnd oberhalb und unterhalb der Kette durchgezogen. Der Webvorgang ist relativ einfach, aber er erfordert Geschick und Erfahrung, um ein gleichmäßiges und kunstvolles Bildmuster zu erzeugen. Die Qualität und ...
mehr Infos zur Handarbeit Haltbarkeit des handgewebten Kelims hängt von der Dichte der Gewebefäden und der Qualität der verwendeten Materialien ab. Handgewebte Teppiche haben oft ein einfacheres Muster und können aber auch komplexe Designs haben. Das Weben geht schneller als das Knüpfen, was in meistens einen günstigeren Preis zu Folge hat. Ein Kelim hat keinen Flor und kann in einigen Fällen auch beidseitig verwendet werden.
Herkunft
Ghudjeri: Usbekische Ghudjeri Kelims sind handgewebte Teppiche aus Usbekistan, die eine bedeutende Tradition in der Region darstellen. Ghudjeri werden traditionell in usbekischen Dörfern westlich von Mazar-i-Sharif, nahe Balkh und Aq Chah, gewebt.
Der Begriff „Ghudjeri“ bezieht sich auf eine bestimmte ethnische Gruppe und ihre Teppichproduktion, die aus Zentralasien stammt. Die Ghudjeri-Kelim-Weberei hat ihre Wurzeln in den Nomadenkulturen von Usbekistan, vor allem in der Region des ...
mehr Infos zur Herkunft heutigen Usbekistan und angrenzenden Gebieten. Die Ghudjeri sind bekannt für ihre Kunstfertigkeit und die Weitergabe ihrer Webtraditionen über viele Generationen hinweg.
Merkmale der Usbekischen Ghudjeri Kelims:
1. Webtechnik: Ghudjeri Kelims gehören zur Familie der Flachgewebe, d.h. sie sind Teppiche, die ohne Knoten gewebt werden. Diese Teppiche zeichnen sich durch die Verwendung von ein- oder zweifädigen Wollgarnen aus, die dicht miteinander verwoben sind, um einen stabilen, aber flexiblen Teppich zu schaffen. Diese Webtechnik ermöglicht eine größere Strapazierfähigkeit und einen weichen, geschmeidigen Griff.
2. Muster: Die Muster von Ghudjeri Kelims sind typischerweise geometrisch und abstrakt, häufig mit Diamanten, Rauten und Bändern. Die Designs sind oft symmetrisch und beinhalten auch stilisierte florale Elemente sowie tribalistische Motive, die von den nomadischen Traditionen und der kulturellen Symbolik der Ghudjeri-Nomaden beeinflusst sind. Die Designs sind traditionell und symbolisieren oft Natur- und Stammesmotive.
3. Farben: Ghudjeri Kelims verwenden oft kräftige, lebendige Farben, die aus natürlichen pflanzlichen Farbstoffen gewonnen werden. Rot-, Blau- und Brauntöne sind häufig anzutreffen, oft zusammen mit gelben, grünen und schwarzen Akzenten. Diese Farben sind tief und harmonisch und können das Erbe der Region widerspiegeln.
4. Materialien: Wie viele Teppiche aus Zentralasien werden auch Ghudjeri Kelims hauptsächlich aus hochwertiger Wolle gewebt, die von den regionalen Schafen stammt. Die Wolle wird oft handgesponnen und ist besonders robust und weich.
5. Verwendung: Ghudjeri Kelims sind traditionell vielseitig und können für Bodenbeläge, Wandbehänge oder als Decken verwendet werden. Aufgrund der flachen Webweise sind sie leichter und flexibler als Knoten-Teppiche, was sie ideal für den täglichen Gebrauch oder als Dekoration in modernen Räumen macht.
Historische Bedeutung:
Die Ghudjeri Kelims sind nicht nur funktionale Gebrauchsgegenstände, sondern auch kulturelle Kunstwerke, die das nomadische Erbe der Ghudjeri-Nomaden widerspiegeln. Die Teppiche und Kelims sind Teil der zentralasiatischen Teppichtradition, die tiefe historische und kulturelle Verbindungen zu den alten Seidenstraßen-Routen hat, auf denen Kunst und Handwerk über Jahrhunderte hinweg ausgetauscht wurden. Ghudjeri Kelims stellen nicht nur eine handwerkliche Fertigkeit dar, sondern auch ein bedeutendes kulturelles Erbe, das den Nomadismus, die Migration und den kulturellen Austausch zwischen Zentralasien, dem Kaukasus und dem restlichen Asien widerspiegelt.
Usbekische Ghudjeri Kelims sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Kunstfertigkeit und Tradition der nomadischen Teppichweberei Zentralasiens. Mit ihren lebendigen Farben, einzigartigen geometrischen Mustern und der handgewebten Struktur bieten sie sowohl ästhetischen als auch praktischen Wert. Die Teppiche sind nicht nur ein Teil des kulturellen Erbes Usbekistans, sondern auch ein beliebtes Sammlerstück und eine Bereicherung für moderne Interieurs.